Südkorea will medizinisches Bildaustauschsystem digitalisieren

Südkorea will medizinisches Bildaustauschsystem digitalisieren

Das südkoreanische Gesundheits- und Sozialministerium und das Korea Health Industry Development Institute suchen Krankenhäuser zur Teilnahme an ihrem Pilotprojekt zur Verbesserung des Austauschs medizinischer Bilder.

Laut einer Pressemitteilung soll das Pilotprojekt ein neues System einführen, mit dem Patienten ihre medizinischen Bilder elektronisch empfangen und weitergeben können. Das künftige System wird auch in der Lage sein, diese digitalen Bildaufzeichnungen von Patienten zu überprüfen, die von einem Krankenhaus in ein anderes wechseln.

WARUM ES WICHTIG IST

In Südkorea gibt es bereits seit 2019 ein System zum Austausch medizinischer Informationen. Seit 2016 waren rund 9.000 Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen an seiner Entwicklung beteiligt, 445 davon sind in der Lage, medizinische Bilder auszutauschen.

Allerdings werden bei diesem System weiterhin CDs mit Aufzeichnungen wie MRT- und CT-Scans ausgegeben, die die Patienten bei der Verlegung zwischen Krankenhäusern mit sich führen. Außerdem ist der Datenaustausch nur an eine bestimmte Einrichtung gestattet, die nach Ermessen eines Arztes und nach Einholung der Einwilligung des Patienten eingeleitet werden muss.

Um diese Lücken zu schließen und Patienten und Gesundheitssystem mehr Komfort zu bieten, wird derzeit ein neues digitales System erprobt. Ziel des Projekts ist es, bestehende Datenaustauschsysteme und die etablierten Arbeitsprozesse bei der Ausgabe medizinischer Bilder zu verbessern.

Das neue System soll nicht nur das Patientenerlebnis verbessern, sondern auch dazu beitragen, doppelte Untersuchungen zu vermeiden und die Kontinuität der Versorgung sicherzustellen.

DER GRÖSSERE TREND

Die Verbesserung des Austauschs medizinischer Bilddaten ist Teil der umfassenderen Bemühungen des MOHW, die Nutzung von Gesundheitsdaten in allen Krankenhäusern Südkoreas zu rationalisieren und zu fördern.

Im vergangenen Jahr begann man mit der Einrichtung der Korea Core Data für Interoperabilitäts- und Übertragungsstandards sowie der digitalen Gesundheitsdatenplattform MyHealthway befindet sich derzeit in der zweiten Phase seiner Umsetzung. Ein nationales Projekt, das biologische Daten von fast 800.000 Menschen integriert, soll ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen.

Darüber hinaus unterstützt das MOHW derzeit gemeinsam mit dem Korea Health Information Service verschiedene Datenzugangsvereinbarungen mit großen koreanischen Krankenhäusern über ein Projekt zur Förderung der Nutzung medizinischer Daten für die Forschung.

Unterdessen traf sich kürzlich ein Ausschuss des Gesundheitsministeriums, um einen Vierjahresplan für den Aufbau eines südkoreanischen Ökosystems für Forschung und Entwicklung im Bereich der medizinischen KI vorzustellen. Der Plan unterstreicht die Notwendigkeit, die Forschung und Entwicklung von KI in der medizinischen Grundversorgung (wie Notfallversorgung, schwere Krankheiten und Krebs), KI-gestützter digitaler Therapie und Operationsroboter sowie KI-gestützter Entdeckung neuer Medikamente zu unterstützen. Der Plan erwähnt auch die Entwicklung einer gemeinsamen Gesundheitsdatenplattform für die medizinische KI-Forschung.

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