Hongkong führt gemeinsam mit der Schweiz ein Pilotprojekt für robotergestützte Telechirurgie durch

Hongkong führt gemeinsam mit der Schweiz ein Pilotprojekt für robotergestützte Telechirurgie durch

Die Chinese University of Hong Kong und die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich haben kürzlich möglicherweise die weltweit erste Fern-Tele-Endoskopie durchgeführt.

Im Rahmen einer bahnbrechenden Studie führten sie in einem Operationssaal in Hongkong eine Biopsie an der Magenwand eines lebenden Schweinemodells durch, und zwar von einem Kontrollraum im schweizerischen Zürich aus, über 9.300 Kilometer entfernt.

Dabei kam ein tragbares chirurgisches System mit einem magnetischen Endoskop und einer Roboterplattform zum Einsatz. Die Live-Telechirurgie wurde durch das Computerkommunikationsprotokoll WebSocket ermöglicht.

Das Operationssystem wurde im Hybrid-Operationssaal des von der Regierung Hongkongs finanzierten Multi-Scale Medical Robotics Center in CUHK installiert, einer Einrichtung, die sich der Evaluierung neuer Operationsroboter und medizinischer Geräte widmet. Die ETH Zürich ist einer der Kooperationspartner des Zentrums.

Ein bedeutendes Ergebnis dieser Forschung war, dass das Endoskop eine vollständige Retroflexion (oder eine vollständige Kehrtwende) erreichte, was bewies, dass „magnetische Endoskope sich genauso frei bewegen können wie Standardgeräte“.

WARUM ES WICHTIG IST

Dr. Shannon Melissa Chan, Assistenzprofessorin in der Abteilung für Chirurgie der medizinischen Fakultät der CUHK, betonte das Potenzial der Durchführung einer Tele-Endoskopie aus der Ferne für die Bereitstellung einer Intensivpflege in abgelegenen Gebieten.

“Ein Experte aus der Ferne kann sogar ausgebildete Krankenschwestern anweisen, die Verfahren durchzuführen. Millionen von Patienten weltweit können Magen-Darm-Krebs rechtzeitig diagnostizieren und behandeln, da die endoskopische Technologie immer zugänglicher wird”, wurde sie in einer Pressemitteilung zitiert.

Dr. Bradley Nelson, Professor und Leiter des Instituts für Robotik und Intelligente Systeme der ETH Zürich, verwies zudem auf die potenzielle Anwendung der Telechirurgie per Fernzugriff in Bereichen wie dem Magen-Darm-Trakt und dem neurovaskulären System sowie in der Fötalchirurgie.

Das Forschungsteam der CUHK-ETH Zürich möchte nun die Teleendoskopie am menschlichen Magen anwenden, hat jedoch noch keine Aussage darüber gemacht, ob dies in vivo durchgeführt wird oder nicht.

DER GRÖSSERE TREND

Die Telechirurgie per Fernzugriff hat seit der ersten aufgezeichneten Operation im Jahr 2021 zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten große Fortschritte gemacht.

Letztes Jahr Eine Studie zwischen Japan und Singapur hat ergeben, dass der Vorgang mithilfe eines speziellen internationalen Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes über eine Entfernung von 3.107 Meilen durchgeführt werden kann.

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